Die japanische Regierung will in dieser Woche eine neue Energiestrategie vorstellen. Die Abkehr von der Atomenergie scheint ein Element des Plans zu sein. Eine gewaltige Herausforderung für das rohstoffarme Land.
Anderthalb Jahre nach der Fukushima-Katastrophe wird in Japan ein Atomausstieg immer wahrscheinlicher. Ministerpräsident Yoshihiko Noda sagte am Mittwoch in Tokio, er respektiere, dass die Mehrheit der Bevölkerung eine atomfreie Gesellschaft unterstütze. Auch werde er die Empfehlung seiner Partei berücksichtigen, die Abhängigkeit von der Atomenergie bis 2030 zu beenden. In japanischen Medien hieß es am Mittwoch, der Atomausstieg sei bereits beschlossene Sache.
Es gebe verschiedene Wege, die Abhängigkeit von der Atomenergie zu reduzieren, sagte Noda. Seine Regierungspartei habe vergangene Woche vorgeschlagen, eine atomfreie Gesellschaft anzustreben, und dies müsse er ernst nehmen. Ende dieser Woche werde er eine neue Strategie präsentieren, die einen deutlichen Kurswechsel beinhalte.
Den japanischen Medienberichten zufolge ist künftig eine Begrenzung der Betriebszeit von Atomreaktoren auf 40 Jahre vorgesehen. Außerdem sollten keine neuen AKWs mehr gebaut werden, hieß es. Bestehende Anlagen, die bis auf wenige Ausnahmen vorübergehend vom Netz genommen wurden, dürften den Angaben zufolge erst nach strengen Sicherheitsüberprüfungen wieder hochgefahren werden. Parallel sei eine konsequente Förderung erneuerbarer Energien geplant.