Nach jahrelangen Protesten geht das dienstälteste französische Atomkraftwerk vom Netz.
Am kommenden Samstag, um genau 2.30 Uhr in der Früh, stoppt Electricité de France (EDF) am Rheinufer den ersten von zwei 900-Megawatt-Meiler, den N.1. In vier Monaten, am 30. Juni, folgt der Reaktor N.2. Dann wird das dienstälteste von 58 französischen Atomkraftwerken keinen Strom mehr produzieren. Endlich!, meinen AKW-Gegner beidseits des Rheins. Warum bloss?, fragen dagegen viele Einwohner des Dorfes Fessenheim.
Der Schliessungsentscheid war hochpolitisch – wegweisend und historisch für die einen, unsinnig und klimaschädlich für die anderen. Tatsache ist: Das 1977 ans Netz gegangene AKW liegt in einer Erdbebenzone. Und es liegt unterhalb der Wasserlinie des Rheinkanals, also in einem Überschwemmungsgebiet. Auf deutscher und schweizerischer Seite war die Angst vor einem Supergau gross.