Die französische Energiegruppe EdF, die alle Atomkraftwerke im Land betreibt, wird im nächsten Jahr ein umfangreiches Programm der Modernisierung alter Blöcke in die Form einleiten, die die Erfahrungen von der Havarie in Fukushima berücksichtigt.
Die Gesellschaft führt in ihren Berichten ein, dass bei einer Havarie, die sich der japanischen ähneln würde, bei der es zur Abschaltung der Reserve – Energiequellen kam, es in allen betriebenen französischen Atomkraftwerken zur Schmelzung der Brennstäbe für 1-1,5 Tage kommen würde, wenn minimal eine Wasserpumpe im Betrieb bleibt. Wenn auch die versagt, werden die Brennstäbe in ein paar Stunden zerschmelzen. In dem Falle, dass es wirklich zur Zerschmelzung des Brennstoffes kommt, ist eine Ventilation der Reaktoren notwendig, bei der radioaktive Produkte austreten können. Alle französischen Atomkraftwerke haben einen Filter, der 99,9% des Caesium – Isotope fangen kann, nicht aber des Jods oder anderer radioaktiven Stoffe.
Die nächste Frage, die diskutiert werden soll, ist die mögliche Durchschmelzung des Betonteils des Containments. Den Berechnungen nach wird es dazu in ein paar Tagen kommen, nachdem die beiden Teil in den Kontakt kommen, was bei der Brennstoff – Schmelzung unumgänglich ist. Die Dicke der Betonschicht beträgt bei den französischen Atomkraftwerken meisten drei Meter und eine völlige Durchschmelzung dauert auch bei den möglichst schlimmsten Varianten mehr als 2 Tage. Aber in den Blöcken des alten Atomkraftwerkes Fessenheim ist die Betonschicht nur 1,5 Meter dick und zur Durchschmelzung würde es schon in einem Tag kommen. Die Verstärkung des Containments in Fessenheim um weitere 70cm ist einer der Punkte auf dem EdF – Programm.
Die Lagerungsbehälter (Abklingbecken), die so viele Probleme im AKW Fukushima verursacht haben, sehen im Licht der japanischen Erfahrungen auch nicht besonders robust. Den Berechnungen nach würde beim völligen Verlust der Stromzuleitung das Wasser aus den Becken in einem bis fünf Tagen verdampfen.
Eine neue Anforderung, die die Franzosen auf ihre Blöcke jetzt haben werden, ist die Fähigkeit, einer schweren Havarie länger als 24 Stunden ohne menschliche Hilfe zu widerstehen. In dieser Zeit müsste zu ihnen eine Hilfe von außen kommen. Die japanischen Blöcke haben es relativ gut geschafft.
Der erste Punkt des Programmes ist es, in alle Atomkraftwerke Dieselgeneratoren zu installieren, das soll bis zum Jahr 2015 dauern. Bis zum Jahr 2020 wollen dann die Franzosen in jedem Block einen zweiten Satz der Reservegeneratoren zu machen und die Sicherheitsmaßnahmen bei den Kühlwasserquellen zu verstärken. Der EdF-Plan greift noch weiter, es ist aber onch nicht klar, was weiter passieren wird.
Frankreich betreibt insgesamt 58 Druckwasserreaktoren in 19 Atomkraftwerken, im Bau befindet sich ein Block mit dem EPR-System (Flamanville-3).
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