Die Europäische Kommission ist mit dem Verlauf der Tests der Atomkraftwerke zufrieden, die Ergebnisse der AKW-Stresstests werden aber erst im Juni zur Verfügung stehen. Brüssel behauptet, dass die Tests der Atomanlagen die Atomsicherheit in der EU steigern werden.
Die europäischen Stresstests sind immer noch vorläufig, sie haben aber ein Potenzial, eine klare, objektive Norm zu werden, die für die kommenden Jahre gültig sein wird, sagte der Eurokommissar für Energie Günther Oettinger. Die Form der Stresstests haben aber auch Kritiker in den Reihen der Ökologen und grünen Euroabgeordneten.
In die Tests haben sich 15 EU-Staaten eingeschaltet, die Atomanlagen betreiben oder ihre Liquidation durchführen. Bis Jahresende werden die Staaten ihre Berichte über die Stresstests übergeben. „Obwohl jeder Staat eine freie Wahl hat, ob er Atomkraftwerke betreiben wird oder nicht, muss dabei sichergestellt werden, dass die Bürger dem Risiko nicht ausgesetzt werden und höhere Sicherheitsstandards nicht nur angeordnet, aber auch überall auch respektiert werden,“ schrieb die EU – Kommission in ihrer Erklärung.
Die Kritiker werfen der Kommission zum Beispiel vor, dass sie bei den Tests die Vorbereitung auf die Möglichkeit einer Kombination mehrerer Probleme oder auf den Absturz eines großen Verkehrsflugzeugs nicht kontrolliert. Insgesamt halten die Kritiker die AKW-Stresstests für zu wenig streng, was bedeuten wird, dass sie alle Anlagen erfüllen werden.
Oettinger betonte, dass die EK mit dem Szenario des Hochwassers, des Erdbebens, des menschlichen und technischen Versagens, mit dem Ausfall der Stromlieferungen und mit einer Flugzeughavarie rechnet. „Ich kann den Grünen antworten, sie sollen abwarten und dann werden sie sehen. Warten Sie auf Weihnachten und viel Glück in das Neue Jahr,“ richtete Oettinger den Ökologen aus.
Die Kommission schlug gestern auch vor, weitere 105 Millionen Euro bis zum Jahr 2017 für die Hilfe bei der Außerbetriebnahme des slowakischen Atomkraftwerkes Jaslovske Bohunice auszugliedern. Das Geld aus dem Gesamtpaket in der Höhe von 500 Millionen Euro sollen noch Bulgarien und Litauen bekommen. „Es ist im Interesse unserer Bürger, dass diese Reaktoren sicher außer Betrieb genommen werden,“ ergänzte Oettinger.