Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) reicht die Rahmenbewilligungsgesuche für das Atommüll-Endlager in der Zürcher Gemeinde Stadel ein.
An der Medienkonferenz informierten der Bund und die Nagra über die Rahmenbewilligungsgesuche und die nächsten Schritte.
Das Tiefenlager soll ab 2045 gebaut werden. Ab 2050 könnten die ersten Abfälle eingelagert werden, heisst es an der Medienkonferenz.
Mit einem 30’000 Seiten dicken Gesuch will die Nagra nachweisen, dass das 2022 vorgeschlagene Gebiet der beste Standort ist und ein Tiefenlager dort langfristig höchste Sicherheitsstandards erfüllt.
Weshalb braucht es ein Tiefenlager?
«Wir zeigen auch, dass Bau und Betrieb des Tiefenlagers anspruchsvoll, aber machbar und möglich sind», sagt Nagra-Chef Matthias Braun an der Konferenz. Die Nagra weise nach, dass das Lager mit Umweltschutz und Raumplanung vereinbar sei.
Die Nagra fordert gleichzeitig eine breite Auseinandersetzung mit dem Vorhaben und eine direktdemokratische Legitimation mit einer Volksabstimmung. Einen nationalen Urnengang hatte bereits am Freitag ein Komitee gefordert, das dem Endlager kritisch gegenübersteht.
So geht es weiter..
Die Behörden werden die Gesuche prüfen – zuerst auf Vollständigkeit, dann auf Sachlichkeit, erklärt Nagra-Chef Matthias Braun. Dann werden die Gesuche öffentlich aufgelegt, so dass alle Interessierten sich äussern können. Danach wird das BFE die Rahmenbewilligung basierend auf der behördlichen Überprüfung sowie der Stellungnahmen erstellen.
Gegen Ende des Jahrzehnts werden die beiden Rahmenbewilligungen und der Ergebnisbericht dem Bundesrat zur Genehmigung unterbreitet. Die Rahmenbewilligungen müssen danach von der Bundesversammlung genehmigt werden. Gegen den Beschluss der Bundesversammlung kann ein fakultatives Referendum ergriffen werden.