Eine im DIW Bericht 11/2020 publizierte Analyse aktueller AKW-Rückbau- und Neubauprojekte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW-Berlin) offenbart weltweit einen rückläufigen Trend bei der Nutzung der Atomenergie. Einen Einstieg verzeichnet die Analyse lediglich in vier Ländern, dort aber mit finanziellen Schwierigkeiten und erheblichen Verzögerungen. Eine ökonometrische Analyse legt ferner nahe, dass Länder, die als potenzielle Neueinsteiger klassifiziert sind, ein tendenziell geringes Ausmaß an demokratischen Freiheiten haben. Vielmehr seien auf der Angebotsseite geopolitische Interessen der Atomkraft-Exportländer treibende Kraft. Fazit der DIW-Autoren Lars Sorge, Claudia Kempert, Christian von Hirschhausen und Ben Wealer: “Deutschland sollte im Rahmen internationaler Organisationen darauf hinwirken, dass ein Neueinstieg in die Atomkraft nicht unterstützt wird”.
„Der Anteil der Atomkraft an der weltweiten Stromerzeugung ist gering und aufgrund eines überalterten Kraftwerksparks stark rückläufig. Derzeit steigen nur vier Länder neu in die Atomkraft ein, und das mit erheblichen technischen Schwierigkeiten und großen Subventionen. Weitere potenzielle Neueinsteiger sind dabei oft Spielball geopolitischer Machtinteressen.“ Christian von Hirschhausen